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UVP und Preis-FPS-Verhältnis (Update)
Nvidia setzt für die GeForce RTX 4060 eine unverbindliche Preisempfehlung von 329 Euro an, das liegt auf dem Niveau des namentlichen Vorgängers. Für diesen Preis dürfte wie zuletzt jeder Partner wieder ein Modell im Angebot haben, wobei es sich wie bei der Ventus 2x um sehr einfache Varianten handeln wird, die auf rudimentäre Kühler setzen und sich bezüglich Taktraten und TDP entweder völlig an Nvidias Vorgaben halten (an die sich die Plattform zum Start per se nicht hält) oder nur leicht darüber gehen.
Die getesteten Modelle MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2x Black und PNY GeForce RTX 4060 Verto sollen zu eben jenem UVP erhältlich sein. Ab dem 29. Juni wird die GeForce RTX 4060 in den Verkauf gehen – traditionell sollte es um 15:00 Uhr so weit sein.
Modell | UVP 23. Mai 2023 | UVP zum Marktstart | Marktstart |
---|---|---|---|
GeForce RTX 4090 | 1.769 Euro | 1.949 Euro | 12. Oktober 2022 |
GeForce RTX 4080 | 1.329 Euro | 1.469 Euro | 16. November 2022 |
GeForce RTX 3090 Ti FE | 1.329 Euro | 2.249 Euro | 29. März 2022 |
Radeon RX 6950 XT | 1.239 Euro | 05. Mai 2022 | |
GeForce RTX 3090 FE | 1.199 Euro | 1.499 Euro | 24. September 2020 |
Radeon RX 7900 XTX | 1.149 Euro | 13. Dezember 2022 | |
GeForce RTX 3080 Ti FE | 1.089 Euro | 1.269 Euro | 3. Juni 2021 |
Radeon RX 7900 XT | 1.050 Euro | 13. Dezember 2022 | |
Radeon RX 6900 XT | 999 Euro | 8. Dezember 2020 | |
GeForce RTX 4070 Ti | 899 Euro | 04. Januar 2023 | |
GeForce RTX 3080 FE | 759 Euro | 699 Euro | 17. September 2020 |
Radeon RX 6800 XT | 649 Euro | 18. November 2020 | |
GeForce RTX 4070 FE | 659 Euro | 13. April 2023 | |
GeForce RTX 3070 Ti FE | 649 Euro | 10. Juni 2021 | |
Radeon RX 6750 XT | 619 Euro | 05. Mai 2022 | |
Radeon RX 6800 | 579 Euro | 18. November 2020 | |
GeForce RTX 4060 Ti 16 GB FE | 549 Euro | „Juli 2023“ | |
GeForce RTX 3070 FE | 549 Euro | 499 Euro | 27. Oktober 2020 |
Radeon RX 6700 XT | 479 Euro | 18. März 2021 | |
Radeon RX 6650 XT | 449 Euro | 05. Mai 2022 | |
GeForce RTX 4060 Ti 8 GB FE | 439 Euro | 23. Mai 2023 | |
GeForce RTX 3060 Ti FE | 439 Euro | 2. Dezember 2020 | |
Radeon RX 6600 XT | 380 Euro | 11. August 2021 | |
Radeon RX 6600 | 339 Euro | 13. Oktober 2021 | |
GeForce RTX 4060 | 329 Euro | 29. Juni 2023 | |
GeForce RTX 3060 | 329 Euro | 25. Februar 2021 | |
Radeon RX 7600 | 299 Euro | 23. Mai 2023 |
Marktpreis (Stand 28.06.2023)
Nvidia GeForce RTX 4070 FE
595
AMD Radeon RX 6800 XT
539
AMD Radeon RX 6800
469
Nvidia GeForce RTX 4060 Ti FE
409
Nvidia GeForce RTX 3070
AMD Radeon RX 6700 XT
339
Nvidia GeForce RTX 4060
329
UVP
Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
308
AMD Radeon RX 7600
279
Nvidia GeForce RTX 3060
275
AMD Radeon RX 6650 XT
244
Intel Arc A750
239
Einheit: Euro
Im aktuellen Marktgefüge wäre die GeForce RTX 4060 für 329 Euro rund 20 Euro teurer als die GeForce RTX 3060 Ti. Allerdings zeigt die GeForce RTX 4060 Ti (Test), dass Nvidia im Einsteigersegment bereit dazu ist bzw. dazu bereit sein muss, unter den UVP zu gehen, denn der Marktpreis liegt mit 409 Euro bereits 30 Euro unter der Preisempfehlung. Dasselbe gilt für die konkurrierende Radeon RX 7600 (Test), die für 279 Euro und damit 20 Euro günstiger als empfohlen verkauft wird. Die GeForce RTX 3060 als direkter Vorgänger kostet aktuell 275 Euro.
FPS/Euro (Stand 28.06.2023)
- 1.920 × 1.080
- 1.920 × 1.080 + RT
FPS/Euro (Stand 28.06.2023) – 1.920 × 1.080
Mit Blick auf das FPS-pro-Euro-Verhältnis zeigt sich: Nvidia geht auch bei der 4060 in typischer RTX-4000-Manier vor. Mehr FPS pro Euro gibt es also bei der GeForce RTX 4060 im Vergleich zur GeForce RTX 4060 Ti damit nicht, wenn der Marktpreis mit dem UVP verglichen wird. Kleinere Grafikkarten haben in dieser Generation nicht automatisch ein besseres FPS-pro-Euro-Verhältnis.
Die GeForce RTX 3060 liegt auf demselben Niveau, die GeForce RTX 3060 Ti hat dagegen ein klar besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch die Radeon RX 7600 liefert mehr FPS pro Euro.
Mit aktiviertem Raytracing ändert sich im Nvidia-Portfolio nicht viel, AMDs Radeon-Grafikkarten schneiden aber schlechter ab. So liegt die Radeon RX 7600 mit den Strahlen nur noch auf dem Niveau der GeForce RTX 4060 und nicht mehr davor.
Fazit (Update)
Nvidia vermarktet die GeForce RTX 4060 seit Wochen als die perfekte neue Einsteiger-Grafikkarte für Full HD, die gegenüber den Vorgängern unter Rückgriff auf DLSS Super Resolution („DLSS 2“) und das exklusive Ada-Lovelace-Feature DLSS Frame Generation („DLSS 3“) ein enormes Leistungswachstum zeigt und den Preis von 329 Euro, der in der Generation erstmals auf dem Niveau des Namensvorgängers liegt, zweifelsohne rechtfertigt. Nach Hersteller-Benchmarks haben das zum Wochenanfang auch unter eigenem Embargo „vorab“ veröffentlichte Beiträge zahlreicher Influencer bestätigt, die nach Nvidias Vorgaben einen Ausblick auf die Leistungszuwächse in einem vorgegebenen Szenario (CP 2077, Full HD, Preset „Raytracing Ultra“, DLSS2/DLSS3 an/aus – also Benchmarks nach Herstellervorgaben) gewährten. Braucht es da überhaupt noch einen unabhängigen Test?
Zweifelsohne hat Nvidia bisher die Sonnenseite der GeForce RTX 4060 präsentiert, doch wer derart den Fokus darauf legt, der ist sich der Schattenseite wohl bewusst – und wie bei der GeForce RTX 4060 Ti (Test) für 439 Euro gibt es die auch bei der RTX 4060. Das Fazit dieses unabhängigen Tests fällt – mit Preispunkt-bedingt leicht anderen Schwerpunkten – daher am Ende vergleichbar aus.
Kein Sprung bei der Rohleistung
Die GeForce RTX 4060 zeigt in den Full-HD-Benchmarks ohne DLSS eine um 18 Prozent höhere Leistung als die GeForce RTX 3060 aus dem Jahr 2021. Damit ist die Grafikkarte 4 Prozent schneller als die Radeon RX 7600, die GeForce RTX 4060 Ti 8 GB wird um 18 Prozent verfehlt. Die GeForce RTX 3060 Ti ist im Testparcours der Redaktion 13 Prozent flotter und die Radeon RX 6700 XT 12 Prozent.
Im Vergleich zum nur 9 Prozent großen Ti-auf-Ti-Sprung der GeForce RTX 4060 Ti ist der Zuwachs wieder etwas größer, mit Blick auf die letzten Generationen und das, was Ada Lovelace an der (Preis-)Spitze Spielern gebracht hat, dennoch verhältnismäßig wenig: Die GeForce RTX 3060 hatte noch 27 Prozent auf den Vorgänger RTX 2060 gepackt, was im Jahr 2021 ebenfalls keine Begeisterungsstürme auslöste. Allerdings gab es 12 statt 6 GB VRAM und damit eine Rundum-sorglos-Kapazität.
Mit Raytracing bleiben die Verhältnisse zwischen den Nvidia-Modellen quasi gleich, die Radeon RX 7600 wird aber um deutliche 21 Prozent geschlagen und die Radeon RX 6700 XT noch um knapp 3 Prozent.
Hinter den Benchmarks steht dabei sogar noch ein Fragezeichen, denn wie Nvidia mit der Tatsache umgeht, dass die Grafikkarten-Telemetrie herstellerübergreifend andere Verbräuche meldet als real anliegen, bleibt offen. Sollte Nvidia die Grafikkarte auf den beworbenen, auch in Tools angezeigten und laut GPU-Z im BIOS hinterlegten Verbrauch von 115 Watt (Referenz und auch MSI Ventus 2x) drücken, würde die Leistung im Parcours noch ein paar Prozent fallen.
Für Full HD inklusive Upsampling gut geeignet
Unabhängig von dem „Bugfix“ ist die GeForce RTX 4060 eine reine Full-HD-Grafikkarte, für höhere Auflösungen ist die Rechenleistung in modernen Titeln zu gering. Dabei müssen in einigen Spielen auch in Full HD die Grafikdetails reduziert oder Upsampling in Form von DLSS genutzt werden – was in Full HD auf die Bildqualität gehen kann. Raytracing ist in manchen Games nutzbar, in anderen müssen dagegen moderate Einstellungen und/oder aggressive DLSS-Modi gewählt werden.
Wer ernsthaft Raytracing nutzen möchte, sollte lieber zu einer schnelleren Grafikkarte greifen. Für Casual- und Competitive-Spiele ist die Performance dagegen meist hoch genug, um auch mal höhere Auflösungen als Full HD zu fahren.
DLSS 2 & 3 können was, aber retten nicht immer
Die geringe Rechenleistung will Nvidia durch DLSS, genauer gesagt durch das RTX-4000-exklusive Feature Frame Generation, ausgleichen. Im Optimalfall, dazu gehört das beworbene Cyberpunk, funktioniert dies erstaunlich gut und dann bietet die GeForce RTX 4060 deutlich mehr Leistung als die GeForce RTX 3060. Allerdings unterstützt längst nicht jedes neue Spiel DLSS 3 und ein Spider-Man: Miles Morales zeigt, dass die Nutzung mit dem Ziel, einen VRAM-Mangel zu umgehen, sogar nach hinten losgehen kann. Darüber hinaus sind die Implementierungen bis dato in Sachen Bildqualität nicht gleich gut – und beim Input-Lag kann es auch zu Einschränkungen kommen. DLSS 3 ist eine erstaunliche Technologie und ein sehr praktisches weiteres Tool, um die Performance auf derselben Hardware zu verbessern, aber kein genereller Problemlöser. Spieler werden mit einer GeForce RTX 4060 zwangsweise immer mal wieder an die Leistungsgrenze geraten.
Weniger Speicher als der Vorgänger
Stichwort VRAM-Mangel: Einen dicken Dämpfer muss die GeForce RTX 4060 beim Speicherausbau hinnehmen, denn mehr als 8 GB bietet die Grafikkarte nicht. Das ist anhand der mit 8 GB bestückten GeForce RTX 4060 Ti nicht verwunderlich und wie bei der Radeon RX 7600 in diesem Preissegment noch eher zu verschmerzen. Allerdings stellt sich Nvidia in diesem Fall selbst ein Bein: Die GeForce RTX 3060 mit signifikant größerer und damit mutmaßlich teurerer GPU bot zum selben Preis vor zwei Jahren bereits 12 GB und ist vor VRAM-Problemen in Full HD bis heute gefeit. Die Spiele im Parcours, in denen die GeForce RTX 3060 mit den von der Redaktion gewählten hohen Details vor der RTX 4060 liegt, zeugen davon.
Nvidia spricht gerne von „Future Proof“ durch DLSS 3, eine Grafikkarte mit 8 GB verdient dieses Prädikat aber schlicht nicht mehr – auch nicht in Spielen, die DLSS Super Resolution und DLSS Frame Generation nutzen, wenngleich es der vorab am Montag exklusiv präsentierte Blick auf Cyberpunk 2077 als „Grafikkracher“ glauben lassen mag.
Sehr effizient – auch real gemessen
Ohne Einschränkung positiv zu bewerten ist dagegen die Leistungsaufnahme: Die GeForce RTX 4060 arbeitet sowohl auf dem Windows-Desktop als auch beim Spielen sehr energieeffizient. Der Strombedarf ist unter Last deutlich niedriger als bei der GeForce RTX 3060 und der Radeon RX 7600. Es bleibt das schon oben erwähnte Fragezeichen hinter der Diskrepanz zwischen dem von der Telemetrie gemeldeten (und beworbenen) sowie dem real gemessenen Verbrauch.
Ein Fazit zu den Custom-Designs von MSI und PNY
Die getestete MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2X Black ist ein klassisches, sehr einfach gehaltenes Grafikkarten-Design, das auf niedrige Kosten optimiert ist, weil es den offiziellen UVP treffen soll. Das merkt man dem Kühler deutlich an. Trotz geringerem Verbrauch und der Tatsache, dass eine kaum größere, aber mehr verbrauchende Radeon 7600 im Referenzdesign viel leiser bleibt, wird die Grafikkarte relativ laut und rauscht gut hörbar aus einem geschlossenen Gehäuse vor sich her. Wer Wert auf einen leisen Rechner legt, sollte sich nach einem anderen Modell umsehen, das potentiell mehr kosten wird. Auch davon abgesehen bietet die MSI-Grafikkarte Standardkost, was die Einschränkungen bei Optik, Haptik und OC-Fähigkeit, aber eben auch die Vorteile beim Preis mit sich bringt.
PNY hat mit der GeForce RTX 4060 Verto mit Blick auf das Kühlsystem unter Last zum Preis von 329 Euro das bessere Custom-Design als MSI gebaut, doch leider bietet die Grafikkarte keinen Fan-Stop. Deshalb drehen die Lüfter auf dem Windows-Desktop ohne unterlass hörbar vor sich hin. Das ist völlig unnötig und stört den ansonsten eigentlich ordentlichen Eindruck.
Kein Preis-Leistungs-Champion mit Zukunftsgarantie
Alles in allem löst auch die GeForce RTX 4060 für 329 Euro keine Begeisterungsstürme aus, einen neuen Champion in der 60er-Klasse gibt es nicht. Wie bei der Radeon 7600 gilt es die 8-GB-VRAM-Thematik zum Preispunkt von 329 Euro zwar anders zu bewerten als zum Preispunkt der RTX 4060 Ti, doch die Auswirkungen für Spieler bleiben dieselben: Sorglos alle Regler nach rechts zu drehen ist in immer mehr Spielen auch in FHD nicht drin – und das liegt dann oftmals einzig und allein am Speicher. Weil der Abstand zur 4060 Ti kleiner ausgefallen ist als erwartet, und beide das 8-GB-Thema mit sich schleppen, die 4060 aber deutlich günstiger ist, ist sie am Ende im direkten Vergleich das rundere Produkt.
Auch im isoliert betrachteten Duell gegen die Radeon RX 7600 sieht die RTX 4060 im aktuellen Preisgefüge nicht schlecht aus. Die Nvidia-Grafikkarte ist zwar noch teurer, bietet allerdings das modernere Feature-Set und ist effizienter (was schlussendlich über den Lebenszeitraum auch den ein oder anderen Euro spart). Dafür kommt die Radeon im Referenzdesign wesentlich leiser daher.
Doch so lange die alte Garde im Handel ist, wird es die Grafikkarte so oder so schwer haben. So kostet die GeForce RTX 3060 Ti aktuell mit 308 Euro weniger, ist jedoch 13 Prozent schneller (kann allerdings kein Frame Generation). Die Radeon RX 6700 XT wiederum ist 12 Prozent flotter (mit Raytracing minimal langsamer), kostet mit 339 Euro vergleichbar viel und bietet mit 12 GB einen klar besseren Speicherausbau. Dagegen spricht zwar eine deutlich schlechtere Energieeffizienz, eine Alternative ist die Radeon RX 6700 XT aber allemal.
Die neuen Einsteiger-Grafikkarten können allesamt nicht überzeugen
Damit führt auch die GeForce RTX 4060 fort, was die GeForce RTX 4060 Ti und die Radeon RX 7600 angefangen haben. Während die schnellen Modelle der aktuellen Grafikkarten-Generation überzeugen können oder richtig, richtig gut sind (die RTX 4090 lässt grüßen), sind die Einsteiger-Modelle im besten Fall ernüchternd, teils auch enttäuschend. Die Mehrleistung gegenüber den Vorgängern ist gering, Fortschritte beim Speicherausbau gibt es nicht. Eine bessere Energieeffizienz und neue Features sind zwar nett, können die Nachteile allerdings nicht ausgleichen.
ComputerBase hat die MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2x Black von Nvidia zum Testen erhalten. Die Grafikkarte wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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