Test zu Bloodstained: Curse of the Moon 2 - Nintendo Switch - ntower - Dein Nintendo-Onlinemagazin (2024)

Am 10. Juli 2020 erschien Bloodstained: Curse of the Moon 2 nur wenige Tage nach dessen Ankündigung unter anderem für die Nintendo Switch. Das Spiel ist ein direktes Sequel zu Bloodstained: Curse of the Moon und wurde erneut unter der Führung von Koji Igarashi, dem ehemaligen Producer der Castlevania-Reihe, entwickelt. Die beiden Curse of the Moon-Teile sind, was die Charaktere, die Spielmechaniken, die Optik und die verschiedenen Wege beziehungsweise Endings angeht, stark von Castlevania III: Dracula's Curse inspiriert und zählen als spirituelle Nachfolger zum knüppelharten NES-Spiel aus dem Jahre 1989, welches als Igarashis Lieblings-Castlevania-Spiel gilt.

Toller Koop-Modus lässt euch das Abenteuer zu zweit genießen

Wie bereits der erste Ableger ist auch Curse of the Moon 2 recht linear und aus 8 Levels aufgebaut, die für gute Spieler in nur ein bis zwei Stunden bewältigbar sind. Verschiedene Charaktere, alternative Spielmodi und somit Spielweisen, die zu verschiedenen Endings führen können, sorgen jedoch dafür, dass euch das Spiel mehr als 15 Stunden beschäftigen kann. Wie im Vorgänger schlüpft ihr in die Rolle von Zangetsu, um die Dämonen zu bekämpfen, und erneut werdet ihr schnell auf drei Gefährten treffen, die euch auf eurer Reise als spielbare Charaktere begleiten und zwischen denen ihr wechseln könnt. Wollt ihr mehr über die Mechaniken, den Aufbau und die Inspirationen der 8 Bit-Bloodstained-Reihe wissen, so lest euch gerne den Test zu Bloodstained: Curse of the Moon durch.

Taucht mit Zangetsu und einzigartigen Charakteren in neue Umgebungen ein.

© ArtPlay, Inc. / Inti Creates Co., Ltd.

Ganz neu in Bloodstained: Curse of the Moon 2 ist ein Koop-Modus, der euch das Abenteuer zu zweit bestreiten lässt. Startet ihr das Spiel im Mehrspieler-Modus, so steuert sowohl Spieler 1 als auch Spieler 2 individuell den Protagonisten Zangetsu in jeweils unterschiedlicher Farbvariante. Die weiteren Charaktere im Spiel gibt es hingegen nicht in doppelter Ausführung und durch das Drücken der Schultertaste können beide Spieler jederzeit zwischen den Charakteren wechseln – auch die Lebensanzeigen und die Magie- bzw. Waffenpunkte werden gemeinsam geteilt, gutes Teamwork ist also gefragt!

Neu mit dabei sind dieses Mal die aus Bloodstained: Ritual of the Night bekannte Exorzistin Dominique mit Heilfähigkeiten, Scharfschütze Robert und Hachi, ein süßer Hund in einem riesigen Mecha-Anzug. Alle drei Charaktere und Zangetsu besitzen jeweils spezielle, eigene Fähigkeiten: Beispielsweise kann Robert Gegner am ganz anderen Ende des Bildschirms treffen, verfügt über Wandsprünge, ist allerdings im Nahkampf sehr schwach, besitzt zudem kaum Leben und ist somit nur in gewissen Situationen nützlich. Hachi ist hingegen das genaue Gegenteil, er ist im Nahkampf stark, hat die größte Lebensleiste, besitzt eine starke Stampfattacke, kann über Abgründe schweben, auf Stachelböden gehen und mit seiner Spezialfähigkeit, welche Waffenpunkte kostet, seinen Roboter sogar temporär unverwundbar machen, wodurch er ohne Frage der beste Charakter im Spiel und für Anfänger besonders geeignet ist.

Auch wenn die Charaktere nicht ausgeglichen stark sind, so werdet ihr abhängig von den Umgebungen durchaus oft zwischen den Teammitgliedern wechseln und die jeweiligen Fähigkeiten zu eurem Vorteil nutzen – die Sinnhaftigkeit und Verwendung der verschiedenen Charakter-Fähigkeiten wurde im Gegensatz zum Vorgänger in diesem Spiel nochmals verbessert, wodurch ihr noch taktischer vorgehen müsst, um erfolgreich zu sein. Dem nicht genug, könnt ihr in Bloodstained: Curse of the Moon 2 sogar die drei Charaktere aus dem ersten Ableger, Peitschen-Lady Miriam, Magier Alfred und den Alucard-ähnlichen Charakter Gebel spielen, die ihr jedoch erst freischalten könnt, nachdem ihr das Spiel mindestens zwei Mal ganz durchgespielt habt.

Der Zweispieler-Koop-Modus ist das große Highlight von Bloodstained: Curse of the Moon 2.

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Ist der Koop-Modus gut gelungen? Auf jeden Fall, denn zu zweit macht das Abenteuer unheimlich viel Spaß und die Spielbalance ist überraschend gut. Beispielsweise kann ein Spieler als Scharfschütze mit Robert im Hintergrund spielen und bevorstehende Gegner aus der Ferne eliminieren, um dem anderen Spieler das Leben leichter zu machen. Auch ist ein Aufeinanderspringen möglich, wodurch Abgründe gemeinsam bewältigt werden oder sogar höhere Stellen als sonst erreicht werden können. Da die gemeinsamen Waffenpunkte zu zweit viel schneller aufgebraucht werden und sich auch die Lebensleiste schneller entleert, ist der Koop-Modus glücklicherweise nicht zu einfach und erfordert genau wie der Einzelspieler-Modus viel Geschick, um erfolgreich zu sein.

Selbst wenn ihr das Spiel im Einzelspieler-Modus startet, so kann jederzeit ein zweiter Spieler per Knopfdruck sofort einsteigen und entweder in die Rolle von Zangetsu oder in die eines der anderen verfügbaren Charaktere schlüpfen. Solange nicht beide Spieler gleichzeitig sterben, könnt ihr übrigens das Spielgeschehen ohne Unterbrechung fortsetzen, bis alle Charaktere gestorben sind. Ist nur noch ein Charakter lebend verfügbar, so muss der zusehende Spieler so lange warten, bis der andere entweder stirbt oder das Level meistert. Ihr könnt euch per Knopfdruck jederzeit kurz aus dem Spiel nehmen und in einen geistartigen Zustand verwandeln, bei dem ihr nicht verwundet werden könnt und euch zum anderen Spieler portet, der vorübergehend alleine weiterspielt (vergleichbar mit der Blasen-Funktion in New Super Mario Bros.-Spielen). Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn ein Spieler eine schwere Stelle gemeistert hat, der andere Spieler jedoch noch hinten ist und nicht riskieren will, bei der bevorstehenden Stelle Treffer zu kassieren oder zu sterben. Zu kritisieren ist im Koop-Modus lediglich die kleine Verzögerung beim Wechseln von Charakteren, die im schlimmsten Fall den anderen Spieler derart stören kann, dass beispielsweise Sprünge über einen Abgrund aus Versehen nicht gelingen.

Die nette, jedoch nicht sonderlich tiefgründige Handlung des Spiels ist nach einem Durchgang noch lange nicht erzählt, sondern beginnt sich ab dem Zeitpunkt erst richtig zu entfalten. Um alle Charaktere zu erhalten und die vollständige Geschichte zu erfahren, müsst ihr ein und dasselbe Spiel mehrmals durchspielen, jeweils mit anderen Charakter-Kombinationen bzw. Voraussetzungen. Seid ihr beispielsweise beim ersten Durchlauf mit Zangetsu im ersten Level unterwegs, könnt ihr im zweiten und dritten Durchlauf jeweils auf andere Charaktere mit bestimmten Fähigkeiten zugreifen, die wiederum neue Wege innerhalb eines Levels betreten können, wodurch für etwas mehr Abwechslung gesorgt wird. Nichtsdestotrotz fühlt sich der Großteil der Level sehr ähnlich an und die schweren Boss-Kämpfe sind ebenso fast immer dieselben. Das intuitive System, welches das Spielerlebnis und die Durchläufe in Bloodstained: Curse of the Moon durch die Entscheidungen, Charaktere zu rekrutieren, zu ignorieren oder zu töten, individuell gestaltet hatte, gefiel mir sehr. Dagegen fühlt sich der vorgegebene Weg in Bloodstained: Curse of the Moon 2 für meinen Geschmack ein klein wenig zu aufgezwungen an und es bleibt fraglich, ob Spieler die Lust und Ausdauer aufbringen wollen, das Spiel derart oft durchzuspielen, um die volle Geschichte erleben zu können. Eine deutsche Textsprache ist leider weiterhin nicht vorhanden, das Spiel ist lediglich auf Englisch oder Japanisch spielbar.

Knüppelharter Nachfolger, der auch Veteranen zum Schwitzen bringt

War Bloodstained: Curse of the Moon eher auf der leichteren Seite, was den Schwierigkeitsgrad angeht, so ist Curse of the Moon 2 das genaue Gegenteil davon: Mehr Gegner, deutlich schwerere Endbosse, gefährlichere Abgründe und etliche fiese Monster, die euch leicht in diese stoßen können, machen euch das Leben richtig schwer und werden euch zum Schwitzen bringen. Der normale Veteran-Modus stellt eine große Herausforderung dar und ist in meinen Augen sogar nochmals ein kleines Stück schwerer als beispielsweise der allererste Castlevania-Ableger auf dem NES. Der knüppelharte Legend Style mit noch schwereren Gegnern, der seit dem 30. Juli 2020 verfügbar ist, macht Curse of the Moon 2 wohl zu einem der schwierigsten Spiele des Genres. Glücklicherweise können Anfänger jederzeit wieder auf einen Casual-Modus zugreifen, der euch mit unendlich vielen Leben und mehr Items versorgt, mehr Speicherpunkte gewährt, Gegner schwächer macht und euch davor schützt, in den Abgrund geschubst zu werden, wodurch das Spiel extrem vereinfacht wird.

Die Bosse in Bloodstained: Curse of the Moon 2 sind fordernder als im Vorgänger.

© ArtPlay, Inc. / Inti Creates Co., Ltd.

Spielt ihr Curse of the Moon 2 im klassischen Veteran-Modus, so solltet ihr eine hohe Frusttoleranz aufbringen, denn besonders die späteren Episoden (Durchläufe), die ihr, wie auch den Boss Rush-Modus, freischalten könnt, haben es ordentlich in sich. Mir kam es durchaus so vor, dass ich mehr als eine Stunde an einem einzelnen Level voller Gefahren und Schwierigkeiten gesessen bin. Waren die Bosse im ersten Ableger noch relativ leicht beim ersten Versuch schaffbar, so ist das diesmal nur schwer möglich, da die Endgegner teilweise sehr unberechenbare Angriffsmuster haben, die ohne Vorkenntnisse kaum erraten werden können. Dass Speicherpunkte, die in Form von Kerzen gekennzeichnet sind, anders als im Casual-Modus, im Veteran-Modus nicht direkt vor dem jeweiligen Boss, sondern einige Räume davor platziert sind, sodass schwierige Passagen stets erneut gemacht werden müssen, kann ebenfalls für Frust sorgen. Bekommt ihr im Veteran-Modus ein Game Over, was besonders bei den Bossen leicht passieren kann, so müsst ihr sogar das gesamte Level nochmals neu starten.

Ihr werdet einerseits durch den hohen Schwierigkeitsgrad und andererseits durch die Aufteilung des Spiels in mehrere Episoden etliche Durchläufe durch bekannte Level erleben, die für den ein oder anderen Spieler vielleicht etwas zu eintönig sein könnten. Dankenswerterweise könnt ihr auch nach dem Start im Veteran-Modus die Schwierigkeitsstufe im Nachhinein hinunterschrauben, falls euch ein Level zu schwer werden sollte. Generell könnt ihr jederzeit nach Belieben zwischen den Schwierigkeitsgraden wechseln und Speicherstände auf bis zu 32 verschiedenen Slots erstellen.

Die Level in Bloodstained: Curse of the Moon 2 sind zwar einerseits sehr gut gestaltet, erfordern viel Geschick und bieten neuerdings wunderschöne Hintergründe, doch andererseits sind die Umgebungs-Themen nicht ganz so einprägsam wie in Bloodstained: Curse of the Moon. Während im ersten Ableger Umgebungen wie ein Zug oder ein Schiff für ordentlich Abwechslung sorgten, sind mir im Sequel lediglich das ägyptisch angehauchte Level "The Titan's Sarcophagus", das zudem mitunter eine der schwersten Passagen und einen der schwersten Bosse im Spiel beinhaltet, und ein besonderer Gameplay-Abschnitt im späteren Verlauf des Spiels, den ich an der Stelle nicht verraten will, wirklich stark in Erinnerung geblieben. Ebenfalls schön sind neue, animierte Grafiken der Teammitglieder nach dem Abschluss einer Welt, welche für kurze Erheiterung sorgen und den Charakteren mehr Persönlichkeit geben. Zu guter Letzt bietet Bloodstained: Curse of the Moon 2 einen sehr stimmigen Soundtrack mit ein paar richtig tollen Stücken, wie beispielsweise "Raging Chariot" oder "The Dragon's Silhouette", der jedoch im direkten Vergleich mit den anderen Bloodstained-Ablegern nicht ganz mithalten kann.

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